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Onychophagie
Unter dem Begriff Onychophagie versteht man das Kauen an den Nägeln (Abbildung 1) mit psychischen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen als Folge. Die Lebenszeitprävalenz dieser Störung liegt bei etwa elf Prozent [Moritz et al., 2023a], die Punktprävalenz bei 20 bis 30 Prozent [Lee und Lipner, 2022]. Die durchschnittliche Ersterkrankung tritt mit etwa neun Jahren früher auf als bei anderen BFRBDs [Moritz et al., 2023b]. Im Erwachsenenalter kommt Onychophagie seltener vor. Wird das Verhalten bewusst ausgeführt, dann häufig mit dem Ziel, Unebenheiten am Nagel oder der umliegenden Haut „auszubessern“. Andere Auslöser, die ebenfalls unbewusstes Nägelkauen auslösen, sind starker Stress, Nervosität, Neigung zu Perfektionismus sowie Langeweile [Lee und Lipner, 2022].
Vorbestehende Risikofaktoren für die Entwicklung einer Onychophagie sind spröde, dünne oder rissige Nägel, die Neigung an den Nägeln herumzuspielen und eine Nagelhaut, die sich leicht entzündet. Zusätzlich spielt das Nachahmen von Eltern und Geschwistern (Modelllernen) eine Rolle in der Entwicklung einer Onychophagie [Erdogan et al., 2021]. Betroffene berichten im Vergleich zu anderen BFRBDs über einen besonders starken Drang, das Nägelkauen auszuführen. Vor dem Verhalten wird oft über eine große Anspannung berichtet, der ein Gefühl der Erleichterung folgt [Lee und Lipner, 2022]. Das Kauen an den Nägeln wird selbst von Experten oft als schlechte Angewohnheit ohne echten Störungswert abgetan. Im Fall von starken Schäden ruft das Verhalten jedoch teilweise erhebliches Leid und/oder Beeinträchtigungen in wichtigen Lebensbereichen hervor und sollte als Verhaltensstörung diagnostiziert werden.
Onychophagie schädigt auf der einen Seite die Nägel, was eine dauerhafte Störung des Nagelwachstums nach sich ziehen kann. Auf der anderen Seite kann es auch zu Schäden am Zahnfleisch und an den Zähnen führen; dazu gehören Zahnfleischverletzungen, die in Schwellungen und Entzündungen der Gingiva münden können. Aufgrund der Auslenkung der Schneidezähne beim Nägelkauen kann es bei gleichzeitiger Kraftapplikation durch eine Zahnspange zum „Jiggling“ und damit zu Wurzelresorptionen kommen [Odenrick et al., 1983]. Des Weiteren kann Onychophagie zu Abrasionen bis hin zur Absplitterung der Schneidezähne führen; auch Einzelzahnfehlstellungen kommen vor. Hinzu kommen Berichte über Schmerzen im Kiefergelenk bei chronischer Onychophagie sowie die Gefahr der Übertragung von Herpesinfektionen [Lee und Lipner et al., 2022].

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