Wie wird ein Zahnimplantat gesetzt?
Ablauf einer Zahnimplantation?
Eine Implantation ist heute ein Routineeingriff. Sie wird meist ambulant und unter örtlicher Betäubung vorgenommen. Auf Wunsch auch in Sedierung. Das Setzen der Implantate erfolgt bei uns durch erfahrene Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen in der nahen Umgebung von Ottobeuren (z. B. in Memmingen und Bad Wörishofen). Obwohl ich selbst schon hunderte Implantate gesetzt habe (und daher die Arbeit der Kollegen sehr gut beurteilen kann), vertraue ich zu ihrem Wohle Spezialisten, die über eine tausendfache Erfahrung bei der Insertion (dem Setzen) von Implantaten verfügen. Durch diese enge Kooperation hat noch kein Patient in den letzten Jahren sein Implantat "verloren". Diese kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit dient einzig und allein einem perfekten Ziel: die bestmögliche Versorgung für ihren Zahnersatz.
Nach einer Einheilphase von 3 - 4 Monaten versorgen wir Sie anschließend mit der Krone (dem neuen Zahn), einer Brücke oder der Prothese bei uns in der Zahnarztpraxis. Dazu stehen uns ausgezeichnete Zahntechniker aus der Umgebung zur Verfügung (Memmingen, Legau, Mindelheim etc.), die durch eine individuelle Gestaltung des Zahnersatzes ein wunderschönes Ergebnis liefern und außerdem die Möglichkeit haben, dass sie bei individuellen Fällen wie Farb- und Formvarianten bei Ihnen, persönlich die Situation in unserer Praxis beurteilen können.
Auch alle anschließenden Kontroll- und Nachsorgetermine finden ausschließlich bei uns in der Zahnarztpraxis Schmücker in Ottobeuren statt.
Warum die lange Einheilphase und nicht ein „Sofort-Implantat“?
einen Zahn ziehen, Implantat reindrehen und sofort eine Krone darauf?- das ist und bleibt in meinen Augen ein Wunschdenken, auch eine Lücke mit einem Implantat zu schließen und sofort mit einer endgültigen Krone zu versehen, ist nur in Ausnahmefällen möglich, warum?
Je nach Situation wird auch bei einem Sofort-Implantat der endgültige Zahnersatz erst nach einer Einheilphase von drei bis vier Monaten eingesetzt (im Oberkiefer auch bis zu sechs Monaten). In dieser Zeit dürfen die Implantate nicht belastet werden, weil sie genau wie bei einer Knochenbruchheilung völlig ruhiggestellt sein müssen. Anderenfalls würde es zu einer bindegewebigen Einheilung kommen und damit zu keinem dauerhaften Erfolg. Zuvor muss auch hier ein Provisorium die Lücke schließen. Aussagen wie „Neue Zähne in einer Stunde“ sollte man kritisch hinterfragen.
Begriffserklärung: Ein „Sofort-Implantat“ bedeutet nicht, dass nach der Operation alles fertig ist. Ob ein Implantat sofort nach dem Zahnverlust gesetzt werden (Sofort-Implantation), sofort mit Zahnersatz bestückt (Sofort-Versorgung) und sofort belastet werden kann (Sofort-Belastung), hängt von vielen Faktoren ab.
Eine frühzeitige Implantation vermeidet zwar Knochenabbau, ist aber – wie Implantationen generell – nicht empfehlenswert bei Entzündungen, bei unbehandelter Parodontitis und bei ausgedehnten Knochenschäden etwa nach einem Unfall. Ob eine seltene Sofort-Belastung (meistens nur bei Zahnlosigkeit durch ein spezielles Verfahren) möglich ist, hängt von der Qualität des Knochens ab und von der Stabilität des Implantats: Beides lässt sich erst während und nach der Implantation beurteilen. Vor allem im „schwächeren“ Oberkiefer sollte eine Sofort-Versorgung mit einem Implantat die Ausnahme bleiben. Ohne gute Mundgesundheit, intakten Knochen und entzündungsfreien Zahnfleisch sind "Implantate in einer Stunde" oft Implantate die später Probleme bereiten.
Das Provisorium
Bis die Implantate sicher eingeheilt sind, besteht bei Wunsch bzw. Bedarf auch die Möglichkeit, auf die Implantate ein Provisorium zu setzen. Oftmals wird dieser Schritt aus ästhetischen Gründen im Frontzahnbereich gewählt, ist aber auch bei hinteren Zähnen zwecks der Kaufunktion machbar. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz des Implantates vor ungewollter Überbelastung. Die Art des Provisoriums ist davon abhängig, in welchem Bereich und wie viele Implantate gesetzt wurden.