Warum „Implantate an einem Tag“ nicht immer sinnvoll sind

Der Traum von neuen Zähnen an einem Tag

Morgens in die Praxis gehen und noch an demselben Tag mit dem neuen, festen Implantat-Zahnersatz wieder nach Hause kommen – das wünschen sich viele Patienten mit fehlenden Zähnen. Durch massive Werbekampagnen und Berichterstattungen in den Medien wird suggeriert, dass „Feste Zähne in einer Stunde“ oder „Feste Zähne an einem Tag“ jederzeit möglich und der Standard seien. Doch dabei handelt es sich häufig um eine unseriöse Irreführung.

Sofort belastbare Zahnimplantate

Eine Sofortbelastung besteht, wenn nach einer Implantation Zahnersatz mit der endgültigen, bereits auf die Gegenzähne angepassten Form eingegliedert wird. Die beim Kauen entstehenden Kräfte werden so direkt in das Implantat und den umgebenden Kieferknochen geleitet. Experten sind sich einig, dass eine solche Sofortbelastung nur sehr selten sinnvoll ist. Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e. V. – ebenso wie andere nationale und internationale Fachgesellschaften – warnt davor, dass bei einer zu frühen Belastung der Misserfolg der Behandlung vorprogrammiert ist. Für den betroffenen Patienten kann das mit viel Kummer und Leid einhergehen: Nicht nur gesundheitliche Einschränkungen wie Schmerzen sind zu verkraften, sondern auch das für den Eigenanteil an den Behandlungskosten investierte Geld ist verloren. Den am Kiefer entstandenen Schaden wieder zu beheben und die Zahnlücke neu zu versorgen, kostet noch mehr Zeit und Geld.

Fazit:

Der Gedanke klingt verlockend: morgens ohne Zahn – abends mit festem Implantat. In der Werbung wird das häufig als schnelle Lösung angeboten. Doch in der Realität ist ein Implantat ein langfristiges, medizinisches Konzept – und keine Eintages-Angelegenheit.

Heilung braucht Zeit

Ein Implantat ersetzt die natürliche Zahnwurzel. Damit es stabil und dauerhaft im Kiefer verankert werden kann, muss der Knochen das Implantat umschließen – ein biologischer Vorgang, der mehrere Wochen bis Monate dauert. Wird das Implantat sofort stark belastet, steigt das Risiko für Komplikationen wie Lockerung oder Implantatverlust.

Jeder Patient ist anders

Ob Knochenqualität, Zahnfleischgesundheit oder Vorerkrankungen – jede Ausgangssituation ist individuell. Eine verantwortungsvolle Implantatversorgung berücksichtigt diese Unterschiede sorgfältig. Pauschallösungen wie „feste Zähne an einem Tag“ sind deshalb nicht für alle geeignet.
Unser Anspruch: Sicherheit und Langlebigkeit

Unser Ziel ist nicht die schnellste, sondern die beste Lösung für Ihr Lächeln. Mit moderner Diagnostik, enger Zusammenarbeit mit Spezialisten und sorgfältig geplanten Einheilzeiten erreichen wir eine Stabilität, die im Idealfall Jahrzehnte hält.

Ein Implantat ist eine Investition in Ihre Gesundheit – und verdient deshalb die Zeit und Sorgfalt, die es braucht.

Hier die wichtigsten Gründe, warum Implantate an nur einem Tag meist nicht sinnvoll sind:

1. Knochenheilung braucht Zeit
Ein Implantat ist wie eine künstliche Zahnwurzel, die im Kiefer fest einwachsen muss. Dieser biologische Prozess (sog. Osseointegration) dauert Wochen bis Monate. Wird sofort stark belastet, kann das Implantat sich lockern oder gar verloren gehen.

2. Individuelle Ausgangslage
Jeder Kiefer ist anders:

  • Knochenqualität,
  • eventuelle Entzündungen,
  • Parodontitis-Vorgeschichte,
  • allgemeine Gesundheit.

All das beeinflusst die Einheilung. Ein „Schema F“ an nur einem Tag berücksichtigt diese Unterschiede nicht.

3. Höheres Risiko für Komplikationen
Sofortbelastete Implantate können zu:

  • Knochenabbau,
  • Infektionen,
  • Lockerung oder Implantatverlust führen.

Die Erfolgschancen sind bei kontrollierter, mehrstufiger Vorgehensweise deutlich höher.

4. Langfristiger Erfolg statt schneller Show-Effekt
Patienten wünschen sich vor allem stabile, langlebige Lösungen. Ein Implantat, das richtig einheilen darf, hält im besten Fall Jahrzehnte.
Eine „Schnellschuss-Lösung“ gefährdet dieses Ziel.

5. Individuelle Ausnahmen
Natürlich gibt es Sofortimplantationen (z. B. direkt nach einer Zahnentfernung) und in sehr ausgewählten Fällen auch eine Sofortversorgung mit einer provisorischen Krone. Aber das geht nur unter strengsten Voraussetzungen und nach gründlicher Diagnostik.

 
 
 
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